Alle Aufstellungsarbeit ist Integrationsarbeit!

Die Suche nach dem Ausgeschlossenen

Es geht in Aufstellungen immer um das Auffinden des AusgeschlossenenNicht-Gesehenen, Abgespaltenen oder Ausgegrenzten. 

Somit ist Aufstellungsarbeit eine zutiefst systemische Methode: 
Sie blickt auf das ganze System.

Und der Weg zur Heilung als Wieder-Ganz-Werden ist ein Weg des Wieder-Hereinnehmens und Integrieren des Ausgeschlossenen.

>> Drei Arten der Integration durch Aufstellungen stelle ich hier vor.

1. Integration in klassischen Familienaufstellungen

In der klassischen Familienaufstellung sind oft Familienmitglieder ausgeschlossen, z.B. wenn um ein früh gestorbenes Baby nicht ausreichend getrauert wurde, es kein Begräbnis und keinen Namen bekommen hat oder wenn eine erste tiefe Liebe zu einem Partner vor dem eigentlichen Ehepartner nicht ausreichend gewürdigt wurde. 

Dann gehen oft Nachfolgende (Kinder) im Familiensystem unbewusst in Stellvertretung für diese ausgegrenzte, nicht gesehene Person. 

Sie wird dann in Aufstellungen dazu gestellt, so dass der Trauerprozess und die Würdigung in der Aufstellung nachgeholt werden kann und die Seele des Klienten so entlastet wird.

2. Integration von eigenen Anteilen

In der Psychotherapie inzwischen schon sehr verbreitet (vgl. Ego-State-Therapie) ist aber auch die Integration von Anteilen der eigenen Psyche, z.B. von abgespaltener Wut oder Anteilen, die man aus irgendwelchen Gründen in der Kindheit oder im Leben bislang nicht leben konnte.

Auch mit diesen kann in Aufstellungen sehr gut gearbeitet werden: Statt für Personen stehen dann Stellvertreter für diese Anteile und oft findet dann – wenn die Integration gelingt – eine ganz behutsame und zärtliche Annäherung zwischen KlientIn und diesem ihrem Anteil statt. Eine Bewegung, die auch die beobachtenden sehr berührt und auch sie ein Stück mehr mit sich selbst in Einklang kommen lässt. 

3. Systemische Selbstintegration (nach Dr. Langlotz)

Schließlich geht es bei dieser Integration von eigenen Anteilen auch um die Unterscheidung von Eigenem und Fremden. Fremde Anteile, sogenannte Introjekte (hinderliche Glaubenssätze der Eltern oder traumatische Erfahrungen) gehören nicht in unsere Seele. Bei Grenzverletzungen oder weil wir als Kind zu klein waren, uns selbst zu schützen, gelangen diese aber manchmal in unseren Bereich. Dann müssen wir wieder lernen und sortieren, was unser Eigenes und was Fremdes ist und unsere Integrität wieder herstellen. Diesen Aspekt der eigenen Grenze und der Unterscheidung von Eigenem und Fremden in der eigenen Seele betont die systemische Selbstintegration, die ich bei Langlotz gelernt habe.

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