Ja! zum eigenen Leben sagen – eine Übung

Waren sie schon einmal unzufrieden mit sich selbst?

Haben sich über ihre eigenes Verhalten anderen gegenüber geärgert? Waren mit ihrern Leistungen unzufrieden? Oder haben mit einer Entscheidung gehadert: Hätte ich doch…

Wer kennt das nicht? Derartiges gehört schließlich zum Leben dazu? Wenn es sich aber häuft und zu einem generellem Gefühl und einer ablehnenden Haltung dem eigenen Leben oder einem wichtigem Bereich des eigenen Lebens – Partnerschaft, Beruf, Familie – wird, fühlen wir uns zunehmend unglücklich.

Noch schlimmer ist aber, dass wir zunehmends die Kraft verlieren, unser Leben, wie es ist, zu schätzen, zu genießen und darauf, wie auf einem festgefügtem Fundament unser weiteres Leben aufzubauen.

„Annehmen, was ist.“

Die grundlegende (innere) Bewegung, die hier hilft, ist das Zustimmen. In Helligners Worten: „Annehmen, was ist.“ In die Aufstellungsarbeit hat Hellinger dafür die – oftmals umstrittene, weil falsch verstandene – Geste der Verneigung eingeführt. Das, was die Verneigung in der Aufstellungsarbeit ausdrücken soll, ist nicht Unterwerfung, sondern ein tiefes „Ja!“, ein Annehmen und mehr, ein Zustimmen, zu dem, wie es ist.

Wenn einem das gelingt, hört man auf, seine Energie auf den unmöglichen Wunsch zu lenken, die Vergangenheit hätte anders sein sollen. Man hört auf „mit seinem Schicksal zu hadern“. Dann wird die Energie und der Blick frei für das nun noch Mögliche und Machbare, für das aktuelle Leben.

Eine kleine Übung mit großer Wirkung

Eine kleine Übung mit großer Wirkung, die hier hilft, ist das Verneigen vor dem eigenen Leben. Vielleicht möchten sie dies ja einmal ausprobieren?

Schließen sie die Augen und stellen sie sich ihr eigenes Leben als Bild oder als Gestalt vor ihren inneren Augen vor. Warten sie, bis sich ein Bild von alleine einstellt und achten sie darauf, ihre Atmung nicht anzuhalten, sondern ruhig ein und aus bis in den Bauch strömen zu lassen.

Wenn sich ein Bild eingestellt hat, experimentieren sie damit, den Kopf langsam ein wenig in einer verneigenden Geste zu verbeugen, etwa, indem sie ihr Kinn zur Kehle senken. Achten sie auch hierbei darauf, regelmäßig und tief weiterzuatmen.

Beobachten sie, was sich verändert:

  • Was spüren sie körperlich? Gibt es Veränderungen ihres Körpermusters: z.B. Anspannungen und Haltungen des Körpers?
  • Verändern sich Gefühle?
  • Verändert sich das Bild, welches sie innerlich betrachten?
  • Tauchen (neue) Sätze, Gedanken oder Bewertungen ihres inneren Bildes auf?

In der Regel sollte diese Übung zu einer Erleichterung, einem Gefühl der Befreiung und des inneren Friedens führen.

Je gesammelter und entspannter sie dabei sind, desto besser wird es funktionieren. Probieren sie es aus! Ich freue mich auf ihre Rückmeldungen!

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