„Geldaufstellung“ – Das Thema Geld aufstellen und positiv verändern

„Money for Nothing?!“

Vielleicht ist es an der Zeit ihr Verhältnis zum Geld einmal aufzustellen. Solch eine „Geldaufstellung“ kann verborgene Bezüge zum Thema Geld ans Licht bringen, die die bisher wirtschaftlichen Erfolg und ausgeglichene Geschäfte boykottierten.

Viele selbstständige BeraterInnen, Coaches und TherapeutInnen haben ein ambivalentes Verhältnis zum Geld. Zwar möchten Sie von Ihrer Arbeit angemessen leben können, doch oft boykottieren sie sich auf bewussten wie unbewussten Ebenen selbst. 

BeraterInnen haben häufig ein ambivalentes Verhältnis zum Geld

Disfunktionale Motive, Einstellungen und Beziehungsprägungen bis hin zu transgenerationalen Mustern konterkarieren ihren Traum vom Erfolg als BeraterIn. So bauen sie weder eine zielführende Haltung noch entsprechende kaufmännische Kompetenzen auf, um dauerhaft erfolgreich selbstständig zu sein. Systemsiche Aufstellungen können diese Muster bewusst machen und in zielführende transformieren helfen. Hier erfahren sie wie das gehen kann…

Die Motivation zu helfen und das liebe Geld

Ambivalenz mit dem Thema Geld und beruflichem Erfolg als BeraterIn liegt schon an unserer Grundmotivation, wieso wir in diesem Feld überhaupt unterwegs sind. Häufig sind BeraterInnen im Herzen geborene Helfer und Idealisten: Sie lieben es, Menschen, die gerade nicht ganz in Ihrer Kraft sind oder aktuell mit Hindernissen kämpfen, in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Ihr Herz geht auf, wenn sie beitragen können, Konflikte zu lösen oder Beziehungen zu heilen.

Wir BeraterInnen sind glücklich, wenn unser Gegenüber dankbar, berührt und bereichert von uns geht.  Das allein ist uns oft Lohn genug. Wir möchten anderen helfen, und nicht von ihnen nehmen, sie mit Zahlungsaufforderungen belasten oder gar an ihnen verdienen. 

Geben ist selig – nehmen ist böse und egoistisch – oder?

Überhaupt ist „Nehmen“ in unseren Augen bzw. Unterbewussten oft „böse“ und „egoistisch“, zumindest hochambivalent konnotiert. Die idealistische Seite in uns lehnt Geld ab oder schämt sich sogar, Geld für die eigenen Leistungen zu nehmen. Glaubenssätze wie „Geld ist schmutzig!“ oder „(Geld) nehmen ist egoistisch!“ wirken im Verborgenen.

Dabei macht es auch richtig Spaß, Schein zu zählen und Kasse zu machen, wenn sie stimmt!
Doch dürfen wir diese Gefühle zulassen, gar Geld genießen? Eine Geldaufstellung könnte unser Verhältnis zu diesem Thema grundlegend verändern.

Zweifel an der eigenen Kompetenz

Doch mit solchen Ambivalenzen in Bezug auf „Nehmen“ ist oftmals auch ein Zweifel an der eigenen Kompetenz verbunden: Beratung ist ein schwer greifbares, kaum messbares Gut. Bringt das überhaupt was? Selbst Gunther Schmidt gestand in einem seiner Audiokurse einmal selbstironisch, ab und an denke er daran, er solle lieber Brötchen statt Beratung verkaufen! Das sei wenigstens etwas Handfestes! 

Flucht in die Weiterbildungsspirale

Solcherlei Erleben führt häufig – gerade in den ersten Jahren der Beratungstätigkeit zu einer Weiterbildungspirale: Man kann ja eigentlich noch gar nichts! Ist überhaupt nicht fertig! So sucht und findet man auf dem heilversprechenden Markt der Weiterbildungen die nächste Methode, den fehlenden Ansatz, um den entscheidenden Kniff zu lernen oder auch nur das besondere Alleinstellungsmerkmal zu ergattern. 

Doch Vertrauen und Selbstwirksamkeitserleben kommt durch die Praxis, durch Erfahrung, was wirkt. Dazu braucht es Zeit und die Rückmeldungen der KundInnen, nicht weitere Weiterbildungsschleifen! 

Die Wurzel: Selbstwertzweifel?

Allerdings wurzelt das Gefühl, eigentlich besser Brötchen verkaufen zu sollen, nicht selten tiefer, in der eigenen Biografie. Ich kenne viele kompetente BeraterInnen, die dennoch immer wieder an ihren eigenen Fähigkeiten zweifeln, weil sie an ihrem eigenen Wert zweifeln. Solche Selbstwertzweifel sind meist in der Kindheit und/ oder Jugend angelegt:  in den Beziehungen zu Mutter, Vater und anderen wichtigen Bezugspersonen. Von ihnen sollten wir gelernt haben, dass wir wertvolle Menschen sind. Bedingungslos – PUNKT -!  Nicht wertvoll, weil …, sondern wertvoll überhaupt. 

Nicht also, weil wir unseren Eltern geholfen, sie ggf. sogar gestützt haben, wo diese nicht in ihrer erwachsenen Kraft waren, sind wir wertvoll. Nicht, weil wir gute Leistungen, Noten und Erfolge mit nach Hause gebracht haben, sind wir gut und in Ordnung. Aber falls wir es so gelernt haben, dann wirken diese Muster häufig heute noch weiter:

Wir fühlen uns wertvoll, wenn wir anderen helfen, wenn wir Leistungen bringen, wenn die Beratung erfolgreich ist… Aber dann sind wir in unserem Selbstwertgefühl abhängig vom Urteil und Erfolg unserer KundInnen.

Mit Geldaufstellungen Lösungsbilder zum Thema Geld finden

Was kann systemisches Coaching und insbesondere systemische Aufstellungsarbeit nun zur Lösung dieser Themen leisten, so dass sie unserem beraterischen auch finanziellen Erfolg nicht mehr im Wege stehen und ein „Sowohl-als-auch“ oder sogar ein „Volles Beides“ von Helfen und finanziellem Erfolg möglich ist?

Systemisches Arbeiten ganz allgemein geht von Wechselwirkungen aus und schaut darauf, was Beziehungssystemen ausgegrenzt wird. Deshalb ist es ganz allgemein sinnvoll nach unserem Verhältnis zu Geld zu fragen und bewusst zu machen, was wir damit verbinden? 

Da Geld für uns alle existentiell ist und in jeder Familie eine anderen zentrale Rolle spielt, kommen hier immer spannende Dynamiken zum Vorschein, die eine Geldaufstellung bewusst machen kann.

Außerdem spielt Geld immer eine Rolle in Bezug auf die für uns polaren Grundbedürfnissen Autonomie und Bindung. Geld ermöglicht Autonomie: „Ich kann mich  frei kaufen!“ (Monopoly) und Geld stellt Beziehungen in der Dynamik von Geben und Nehmen her. Nicht zuletzt hat es als Symbol für Wert mit zentralen allzumenschlichen Themen wie Schuld und Opfer und Erfolg zu tun. Haben wir gelernt das Leben und seine Gaben annehmen oder lehnen wir es ab? 

Die Dynamik um Geld am Beispiel Selbstwert

So strahlen Menschen, die in gutem Kontakt mit ihrem Kern, ihrem Selbst sind, Selbstwert auch aus. Das ist attraktiv. Sie können andere durch ihr Modell, ihre Haltung und Kommunikation in Kontakt mit sich selbst bringen, auch mal widersprechen oder einen Auftrag ablehnen, wenn er nicht zu ihnen passt. Ihre Beratungsmethoden sind dann nur noch das Vehikel dieser Beziehungsbotschaft, die sie mit ihrer Beratung vermitteln: In der Sprache der Transaktionsanalyse : „Ich bin ok, du bist ok!“

Übersetzt auf das Thema Geld und Beratung: „Du darfst nehmen und ich darf nehmen!“. Beratung ist eben eine professionelle Dienstleistung und keine karitative Veranstaltung. Und trotzdem darf sie für mich auch sinnvoll und beglückend sein, weil sie meinem Ethos entspricht! Auch das könnte das gelungene Ergebnis einer Geldaufstellung sein: Ein volles Beides – Geld verdienen und dabei seine Ideale leben.

Für sie ist es dann auch ok, Geld für ihre Beratungsleistung anzunehmen. Sie verwechseln nicht Kompetenzfragen mit Selbstwertthemen. Sie wissen, wann sie gute Arbeit machen. Sie wissen auch, dass sie mal schlechtere Tage haben und dass KundInnen ihren Teil zum Gelingen einer Beratung beitragen müssen. Sie schätzen die Selbstverantwortung ihrer KundInnen und tragen diese nicht für sie. 

Und sie wissen auch um Dynamiken von Geben und Nehmen. Verkaufen Sie sich und ihre Leistung unter wert, so werten sie ihre Beratung ab. Glauben sie nicht an ihre Interventionen, so nähren sie auch die Zweifel ihrer Klienten, statt sie zu bestärken. Letztlich stehen wir auch mit unserer Haltung zu Geld und (Selbst-)Wert in Wechselwirkung mit unseren KundInnen. 

Geld in den Flow bringen

Blicken wir zum Abschluss also zurück auf die Überschrift und bekannten Songtitel von Dire Straits: „Money for nothing“ ?! Im Song geht es um den Spaß und die Freude, dass das Geld mit ihrer Musik so leicht zu verdienen ist und fließt. Ein wenig selbstironisch, aber lebensfroh und ein volles Beides: Klingt als hätte die Band mindestens eine Geldaufstellung gemacht.

„That’s the way you do it!“  – Vielleicht könnte das ja auch dein Refraiming zum Thema Geld werden und „Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft!“. 

Also lass uns gemeinsam hinschauen, was Geld für dich bedeutet und in den Flow bringen!
Frage mich nach deiner Geldaufstellung, die deine Selbstständigkeit die verdiente Fülle beschert.

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