Fühlen, was andere Fühlen

Das Phänomen der repräsentierenden Wahrnehmung

Wieso empfinden und fühlen fremde Personen, die für meine Familie aufgestellt werden, in der Aufstellung plötzlich ganz ähnlich wie die tatsächlichen Familienmitglieder?

Dieses Phänomen nennt man „repräsentierende Wahrnehmung“. Es tritt mir großer Zuverlässigkeit auf: Die aufgestellten Personen haben meist sehr stimmige Körperempfindungen und Gefühle, ja sogar Gedanken, die zu den Personen passen, für die sie stehen. 

Es gibt dazu viele verschiedene Erklärungsansätze. Aber bisher keine wirklich belastbare Erklärung. Die Erklärungsversuche ranken von rational bis sehr spekulativ. Sie bemühen unterschwellig wahrgenommene körpersprachliche Signale des/ der KlientIn, die die Gruppe im Vorgespräch mitbekommt, bis hin zu Informationsaustausch über Quanten und energetische „wissende“ Felder, die sich in einer Aufstellung aufspannen. 

Sicherlich aber trägt die Position in einem System (neben, vor, hinter, nach, fern, frontal, seitlich von … ) und die innere Haltung, die wir aufgrund der Informationen aus dem Vorgespräch den Familienmitgliedern, um die es geht, zuschreiben (unsicher, überheblich, dominant, streng, humorvoll) und die sich in einer äußeren, körperlichen Haltung ausdrückt, viel zum Erleben als Stellvertreter bei.

Offenbar haben wir Menschen also eine hohe intuitive Fähigkeit, uns sehr sensibel in verschiedene Perspektiven und Rollen einzufühlen. 

Zentral für mich als Aufsteller ist aber letztlich die Rückkopplung zum/ zur KlientIn, ob die Aufstellung und die repräsentierende Wahrnehmung der aufgestellten Personen für sie stimmig ist. Diese Rückmeldung hole ich mir während der Aufstellung ein.

 

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